Brandeinsatz
Mittwoch, den 25. September 2013, etwa 17.45 Uhr: Dunkler Rauch erhebt sich am westlichen Ortsrand von Bad Deutsch-Altenburg und ist nicht nur vom Ort aus, sondern weithin sichtbar. Zahlreiche Notrufe gehen innerhalb kürzester Zeit bei der Landeswarnzentrale ein. Es folgt die Alarmierung „Scheunen- oder Schuppenbrand (B3)“ um 17.50 Uhr. In Brand steht eine Lagerhalle außerhalb des Ortes zwischen der Trasse der S7 und der B9. In der ca. 6000m² großen Halle sind zu diesem Zeitpunkt etwa 7.000 Strohballen, landwirtschaftliche Geräte und diverse Waren gelagert. Als drei Minuten später das TLF-A 4000 der Feuerwehr Bad Deutsch-Altenburg als erstes Fahrzeug eintraf, stand der hintere Bereich der Halle in Vollbrand, auf der gegenüberliegenden Giebelseite war bereits Rauchaustritt wahrnehmbar. Die Gefahr der Durchzündung war gegeben und wurde umgehend erkannt. Unter schwerem Atemschutz versuchten die eintreffenden Kräfte durch einen umfassenden Außenangriff an den Längsseiten der Halle das Feuer aufzuhalten, was sich aufgrund der Bauweise der Halle aber als äußerst schwierig erwies. Weitere Feuerwehren waren inzwischen schon nachalarmiert worden, denn es wurden weitere Atemschutzgeräteträger und Tanklöschfahrzeuge benötigt. Erschwert wurde der Einsatz nämlich dadurch, dass die Wasserversorgung aus den Hydranten um das Brandobjekt nicht ausreichend war. Die Bevölkerung wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung dazu aufgerufen, die Fenster geschlossen zu halten und in den Häusern zu bleiben. Die S7 wurde zwischen Petronell-Carnuntum und Bad Deutsch-Altenburg eingestellt und ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, da die Oberleitung durch die Hitze beschädigt war. Bei der Halle, die 1986 zur Lagerung von Fellen erbaut wurde, handelte es sich um eine Stahlkonstruktion; Brandschutzeinrichtungen gab es keine. Die größte Gefahr für die Einsatzkräfte ging davon aus, dass die Stahlkonstruktion aufgrund der großen Hitzeentwicklung (ca. 1300 Grad) ihre Festigkeit verlor. So zündete die Halle nicht nur immer weiter durch sondern drohte auch einzustürzen. Es wurde daher der Rückzug angeordnet und Mannschaft und Fahrzeuge verließen den Bereich unmittelbar um die Halle. Kurz darauf begann die Hallenkonstruktion nachzugeben. Die Feuerwehren verlagerten sich darauf, die Umgebung zu sichern, denn die Halle ist umgeben von Bäumen und Sträuchern. Das Wasser zum Schützen und zum Löschen von Bränden, die durch herabfallendes Stroh, die Hitzeeinwirkung und Funkenflug entstanden, wurde an einer Seite durch einen Pendelverkehr der Tank- und Rüstlöschfahrzeuge bereitgestellt bzw. war an der anderen Seite eine ca. 500m lange Zubringleitung hergestellt worden. 10 Feuerwehren mit rund 150 Mitgliedern aus dem Abschnitt Hainburg/Donau standen in den Abendstunden im Einsatz. Da das Dach der Halle nachgegeben hatte und auf den brennenden Strohballen lag, war ein Ablöschen dieses Teils der Halle nicht möglich. Es wurde daher die Einsatztaktik festgelegt, das Stroh kontrolliert abbrennen zu lassen und die Umgebung weiter zu sichern. Während der Nacht blieben die örtliche, sowie drei weitere Feuerwehren vor Ort und hielten drei Löschleitungen bereit. In den Morgenstunden folgte die Ablöse durch vier andere Feuerwehren. Ab Donnerstag Mittag wurde jeweils durch eine Feuerwehr des Unterabschnitts 1 oder 2 in 6-Stunden-Schichten tagsüber bzw einer 12-Stunden-Nachtschicht Brandwache gehalten. Es war nämlich am Donnerstag glücklicherweise nicht zu dem befürchteten Funkenflug durch die aufkommenden Windböen gekommen. Bald war absehbar, dass der Einsatz die Feuerwehren über einen längeren Zeitraum beschäftigen würde, denn durch die eingestürzten Wandteile und die geborstenen Dachluken ergab sich ein Kamineffekt, sodass das Stroh mit großer Hitze weiter brannte. Weder Löscharbeiten – die Halle konnte aufgrund des verformten Daches, das auf den brennenden Strohballen lag und nach wie vor wegen der Beflammung weiter nachgab, nicht betreten werden – noch ein Abtragen der Halle, um das darunter liegende Stroh freizumachen – aufgrund des offenen Feuers und der starken Hitzeentwicklung im gesamten Bereich, wo Stroh gelagert war – waren möglich. Der Einsatz von Schaum- oder Netzmittel hätte unter den herrschenden Bedingungen keinen Erfolg gebracht. Am Dienstag, den 1. Oktober, konnte um 17 Uhr die Brandwache eingestellt werden. Zwar konnte noch kein „Brand aus“ gegeben werden, aber da sich der Brand nun auf die Mitte der Halle beschränkte und eine Brandausbreitung durch Funkenflug ausgeschlossen werden konnte, rückte die Feuerwehr in Absprache mit den Eigentümern und Sachverständigen ab. Die Brandursache ist noch unklar.
Einsatzort
Bad Deutsch-Altenburg, Steinabrunngasse
Alarmierung per
Sirene
Alarmierung am
09/25/2013 17:50:00
Einsatzende
01.10.2013 17:00
Einsatzdauer
5 Tage, 23 Std. und 10 Minuten
Mannschaftsstärke
150
Alarmierte Einheiten
FF Bad Deutsch-Altenburg FF Petronell FF Hundsheim FF Hainburg FF Prellenkirchen FF Wildungsmauer FF Scharndorf FF Berg FF Regelsbrunn FF Wolfsthal
Anfahrtsweg
1,5 km